P26

Die Professur für Entwerfen und Landschaftsplanung von Prof. Sigrun Langner an der Bauhaus Universität Weimar setzte sich im Wintersemester 2020/21 unter dem Titel: ›Gehren: Wald.Land.Zukunft‹ mit dem Potential der regionalen Ressource Holz als Ausgangspunkt eines strukturellen Wandels eines ganzen Ortes auseinander. Stellvertretend für eine Vielzahl hervorragender Entwürfe verfolgten die beiden Verfasser Jonas Musil und Jannik Petry einen besonders mutigen Ansatz. Aufbauend auf der langen Holzbautradition der Region führten sie eine sorgfältige Funktions- und Raumanalyse des Ortes durch. Auf einer innerörtlichen, brachliegenden Fläche, entwickelten sie unter dem Leitbegriff ›Holz.Bau.Feld‹ ein Modellquartier für zukunftsweisenden Holzbau. Ihr Konzept sieht eine Symbiose von baulichen und landschaftlichen Strukturen vor. Die Hochbauten werden dabei als hochwertigste Modellprojekte in Szene gesetzt. Die Landschaft wird nicht, wie so oft, als Abstandsfläche und Dekoration verstanden, sondern als produktive Landschaft. Die Arbeit formuliert damit ein starkes, wirtschaftlich orientiertes Leitbild für eine Zukunft von Gehren mit überregionaler Strahlkraft.

09.02.2024|

P24

Zur Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten im Skispringen wurde im Zuge der Generalsanierung der Schanzenanlage in Oberhof, ein Trainer- und Sprungrichterturm errichtet. Mit dem Neubau konnte die für Training und Wettkampf erforderliche Blickbeziehung der Trainer und Sprungrichter zu den Sportlern von der Absprungkante bis zur Landung gewährleistet werden. Der im stark geneigten Gelände zu errichtende Bau wurde in Erfüllung der funktionalen Vorgaben des Weltskiverbandes und des Olympiastützpunktes Oberhof auf einem Untergeschoss aus Stahlbeton als dreigeschossiges turmartiges Holzgebäude errichtet. Die komplexe Form und Ebenenstruktur mit teilweise gerundeten Wänden, die vorab in einer vollständig BIM-fähigen 3D-Modellierung erstellt wurde, implementierte ingenieurtechnische Ansprüche bezüglich der Lastabtragung und Versteifung der Konstruktion. Hervorzuheben ist einerseits der Mut des Bauherrn, sich an einem solchen reliefbedingten und klimatisch exponierten Standort für einen Holzbau zu entscheiden. Andererseits haben die Planer mit der hohlraumfreien Holzkonstruktion eine Lösung erarbeitet und umgesetzt, die den Brandschutz gewährleistet, die Wind- und Schneelasten abfängt und als Nadelholzausführung gegen Feuchte relativ unempfindlich ist.

09.02.2024|

P23

Wohnen auf wenigen Quadratmetern - und doch hat man alles, was man braucht Der Neubau ersetzt eine baufällige DDR-Typendatsche. Der Einsatz des nachhaltigen Baustoffes Holz wird schon in der Fassadenverkleidung erkennbar. Die vertikal verbauten, unbehandelten Douglasienbretter entwickeln nach und nach eine Patina, die je nach Wetterseite variiert. Das Schmetterlingsdach mit versetzt liegender Kehle prägt die Gebäudeform, so dass das Haus von jeder Seite aus anders wirkt. Zu den Nachbarn schmal, breitet es sich zum eigenen Garten mit einer großzügigen Geste aus. Die kantige Geometrie spielt mit Schrägen und Höhen, welche im Inneren geschickt für die Raumaufteilung genutzt werden. So entstehen auf 27 m² Nettogrundfläche ein Wohn-Essbereich und eine Schlafempore. Aus einem im Gebrauchtmarkt billig erworbenen Holzschrank wurde via Upcycling durch kleine Anpassungen vom Schreiner und die Farbfassung im Wandton das perfekt ins Haus passende Küchenmöbel. Feste Einbauten wie das Treppenregal vereinen multiple Nutzungen in einem Möbelstück. Die hochdämmende, atmungsaktive Holzkonstruktion und ein Holzkamin machen das Haus rund ums Jahr als kleines Refugium nutzbar.

09.02.2024|

P19

In Stelzen ist ein beeindruckender Klangraum entstanden, der mit Gülleorgel, Melkkrone, Hammerwerk und anderen Objekten komplettiert wurde. Das 180 Seelen-Dorf Stelzen liegt im Saale-Orla- Kreis. Anfang der neunziger Jahre entstand die Idee, Konzerte der unterschiedlichsten Stilrichtungen, Ausstellungen, ein Dorffest an einem Frühsommerwochenende als Stelzenfestspiele bei Reuth zu organisieren. Inzwischen haben sich die Festspiele zu einer festen Größe im Kulturleben des Landes Thüringen etabliert. Die zunehmende Beliebtheit und die oft ungewisse Wetterlage führten zu der Idee, eine Festspielscheune zu bauen. Dank der Unterstützung vieler Förderer konnte das Vorhaben in mehreren Bauabschnitten realisiert und 2008 fertig gestellt werden. Auf einer Grundfläche von 22,50 x 32,80 m wurde die Scheune mit einer Höhe von 13,60 m errichtet. Diese Proportionen entsprechen optimalen akustischen Bedingungen, was sich nach der Fertigstellung bestätigt hat. Die Scheune besitzt eine Kapazität für 850 Besucher und auf ihrer Bühne mit 15 x 8 m kann ein großes Sinfonieorchester Platz finden. Mit den Rundholzkonstruktionen wurde auf traditionelle Scheunenbauprinzipien zurückgegriffen und an heutige Holzbauvorschriften angepasst. Die Fassaden als Deckleistenschalung in Lärchenholz, ist ebenso eine Anlehnung an historische Scheunen. Das vierflüglige Schiebetor kann als Bühnenöffnung für Freiluftveranstaltungen genutzt werden. So entsteht eine größere Variabilität.

09.02.2024|

P18

Mit viel Unterstützung und Engagement ist an der Stelle eines ehemaligen Schafstalls ein einzigartiger Neubau aus Holz entstanden. Er dient als Lager für die Produkte der hofeigenen, solidarischen Landwirtschaft. Zugleich ist er Begegnungs- und Lernort für baukulturell interessierte Studierende. Weit weg von den großen Städten haben Architekten aus Weimar in Bedheim viel Platz gefunden, um ihre Visionen zu verwirklichen und ihr Architektenbüro zu gründen. Sie zeigen, wie man einfach und selbst baut, ohne auf die Produktpalette von Baumärkten zurückgreifen zu müssen. Auf den Fundamenten des ehemaligen Schafstalls bauten sie mit einer einfachen Holzbauweise ein Wirtschaftsgebäude, das wichtige Nebenfunktionen für das Schlossensemble anbietet. Im Erdgeschoss befinden sich eine robuste Gemeinschaftsküche, Lagermöglichkeiten und ein Sanitärbereich. Im Obergeschoss ein großzügiger Dachraum, der sich als temporäre Schlafmöglichkeit, zum Beispiel bei Workcamps nutzen lässt.Bis auf wenige Arbeitsschritte lässt sich die gesamte Konstruktion mit den eigenen Händen, guten Freunden und Nachbarn selbst errichten. Das Gebäude wurde konsequent in einfacher Bauweise und weitestgehend unter Verwendung nachhaltiger Materialien realisiert. Der Rohbau besteht überwiegend aus dem gleichen Konstruktionsholz-Querschnitt. Ein Großteil des Gebäudes wurde im Selbstbau und mit Unterstützung von Studierenden im Zuge von zwei einmonatigen Workcamps realisiert. Nur hierdurch konnten alternative Lösungen entwickelt und umgesetzt werden.

09.02.2024|

P15

Anlässlich der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt wurde südlich der Peterskirche der ökumenische Kirchenpavillon gebaut. Ein „Joint-Venture“ der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und des katholischen Bistums Erfurt machte den Bau unter dem Motto „Ins Herz gesät“ möglich. Ein Studentenwettbewerb (Wettbewerbssiegerinnen: Sanja Freihube und Lisa Nikolaus) der Fachhochschule Erfurt aus 2019 ging dem Vorhaben voraus. Der Siegerentwurf diente als Grundlage, den Holzpavillon abgewandelt in die Realität zu übersetzen. Der Pavillon ist als leichte und offene Konstruktion geplant, die sich, wie ein Band vom Portal der Kirche an der Südfassade vorbei durch das Pulvermagazin hindurch und Richtung Mauer erstreckt. Das Band verknüpft verschiedene Anlaufpunkte des Kirchenareals miteinander und verwebt diese mit dem Weg, den die Besucher entlanggehen. Der Pavillon besteht aus einer Holzkonstruktion, die sich von Punkt zu Punkt bewegt und mit einem Spiel aus Höhen zu Überdachung oder Terrasse wird. Um sich sichtbar von der sandsteinfarbenen Kirche abzuheben und den Bestand in seinem Anblick nicht zu beeinträchtigen, wurde der Rand der Konstruktion in rote Farbe getaucht. So wird der Pavillon neben der bestehenden Peterskirche zum Landmark.Das Gebäude ist aufgrund seiner elementierten, zerlegbaren Bauweise richtungsweisend, wiederverwendbar und ökologisch abbaubar. Eine Weiterverwendung nach der BUGA an einem anderen Ort ist geplant. Für die Gesamtwirkung auf der BUGA zum Motto "ins Herz gesät - Kirche auf der BUGA21" wurde Erfurter Saatgut in den Hochbeeten des "Roten Fadens" gestreut und nährende, heilende Bibelpflanzen, als Zeichen der Liebe, Blüte, Glück, aber auch Vergänglichkeit, gewählt.

09.02.2024|

P14

Der Neubau der ›baumhaus.kita‹ auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar war für die Architekten keine alltägliche Bauaufgabe. Neben den Herausforderungen einer qualitätvollen Erweiterung der hochschulnahen Betreuungskapazitäten des Studierendenwerkes Thüringen um 60 Kita-Plätze und den nicht nur städtebaulich komplexen Anforderungen des Baufeldes stand die Planungsaufgabe von Anbeginn im Zeichen eines intensiven Austausches mit Kolleg:innen der Bauhaus-Universität. Auch wenn eines der großen Ziele dieser Zusammenarbeit, die Implementierung aktueller Forschungsergebnisse zum Thema Holz-Anhydrit-Verbundkonstruktionen, aufgrund technischer Schwierigkeiten letztlich nicht erreicht werden konnte, gelang dank der gemeinsamen Zieldefinition mit den Verantwortlichen der Bauhaus-Universität und der Offenheit der Auftraggeberschaft auch für unkonventionelle Lösungsansätze ein Beitrag zur aktuellen Diskussion um die Dekarbonisierung des Bauens und den sparsamen Einsatz nachwachsender Rohstoffe. Dank der bereits einige Jahre vorher geleisteten Investitionen des Freistaats Thüringen in ein Erdsondenfeld kann der Neubau der baumhaus.kita zudem mit lokal erzeugter Heizwärme versorgt werden. Während die äußere Materialiserung des Neubaus aus der bauaufsichtlichen Forderung nach einer nichtbrennbaren Fassade entwickelt wurde, sind alle Wände und Decken des dreigeschossigen Gebäudes sichtbar aus mehrlagigen Massivholzelementen gefügt, so dass im Inneren eine atmosphärische, den Bedürfnissen der kleinen und großen Nutzer Rechnung tragende Spiel- und Lernlandschaft entstehen konnte.

09.02.2024|

P13

Nach Durchführung eines Städtebauwettbewerbs im Alten Schlachthofgebiet im Norden von Weimar wurde im vorderen Teil des Gesamtgebietes ein Kindergarten eingeplant. Die Hufeland Träger Gesellschaft Weimar hat das Grundstück erworben, um dort einen Kindergarten in massiver Holzbauweise zu errichten. Massive Holzbauweise bedeutet, dass die tragenden Bauteile des Gebäudes zu 100 % aus Holz bestehen. Das gewählte System hat einen hohen Vorfertigungsgrad der Wand- und Deckenelemente und somit eine vergleichsweise geringe Bauzeit vor Ort. Der Ausbau des Gebäudes wurde vorwiegend mit ökologischen Baustoffen durchgeführt, um einen gesunden Ort für die Kinder zu schaffen. Der Baukörper besteht aus einer U-förmigen Anlage, die einen Hof nach Süden zur Gartenseite bildet. Die sich zum Platz orientierende Gebäudefassade ist im Mittelteil des Erdgeschosses geöffnet, um eine Verbindung zu dem neuen öffentlichen Quartiersplatz herzustellen. Im Erdgeschoss befinden sich der Krippenbereich sowie die Gemeinschaftsfunktionen wie Speise- und Begegnungsraum, Garderoben, Sanitäranlagen und die Verwaltung der Einrichtung. Im Obergeschoss sind für die Kindergartenkinder entsprechend des Konzepts der ›Offenen Arbeit in Funktionsräumen‹ (Hamburger Raumkonzept) der Bauraum, der Bewegungsraum, der Rollenspielraum sowie das Kinderatelier mit vorgelagerter Terrasse angeordnet. Die Erschließung erfolgt über zwei separate Zugänge für Kindergarten und Krippe. Im Inneren gruppieren sich die verschiedenen Funktionsbereiche um den zweigeschossigen Spielflur.

09.02.2024|

P12

In einer Welt, die mehr und mehr von ultraschneller Veränderung und Digitalisierung geprägt ist, wird die Beständigkeit und lokale Verbundenheit, gepaart mit dem Wunsch und der Notwendigkeit nach flexibler Arbeitsgestaltung zum wertvollsten Gut. Im Osten des Erfurter Hauptbahnhofs und nördlich des Güterbahnhofs, entsteht als bauliche Fortsetzung des von Delugan Meissl Associated Architects gestalteten Auftakts der neuen ICE-City Ost ein Gebäudecluster als vitales Herz des neuen Stadtteils, der zukunftsweisende Maßstäbe für das Neue Arbeiten setzt und sich in der architektonischen Ausformulierung aufgrund seiner hybriden Holz-Beton-Bauweise progressiv nachhaltig in die Tradition der thüringischen Holzbauhistorie und die modernen Architekturansprüche einfügt. Charaktereigenschaften der umliegenden Stadtlandschaft werden bewusst und konsequent einbezogen, so dass sich zur Blockrandbebauung der Nachbarschaft klare Gebäudelinien herausbilden und eine öffnende Geste nach Süden entsteht. Obwohl ein kompletter Erfurter Block überbaut wird, ist die untergeordnete Gebäudetektonik bewusst kleinteilig gehalten. Dadurch entsteht ein konsequenter Weiterbau der urbanen Geografie bei gleichzeitigem Herstellen menschlicher Maßstäbe. So webt sich der entstehende Baustein, ganz selbstverständlich, in den vorhandenen Stadtkörper ein und zeigt sich zugleich innenräumlich offen und kommunikativ sowie flexibel nutzbar für die Anforderungen, Organisationen und Gestaltungen kommender Arbeitswelten.

09.02.2024|

P08

Das Projekt Fuge no. 1, Bauern- und Atelierhaus Seitenbrück befindet sich in dem 93-Einwohner-Dorf Seitenbrück inmitten des Thüringer Saale-Holzland-Kreises. Auf einem knapp 1000 Quadratmeter großen Grundstück steht zu Beginn der Arbeit ein altes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert. Grundlage des Entwurfkonzeptes bilden die Auseinandersetzung mit bestehenden Thüringer Dorftypologien, mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten und einem nachhaltigen Umgang mit vorhandener Bausubstanz im ländlichen Raum. Den ortstypischen Baukörpern entsprechend lässt sich das Gebäude in massive und leichte Elemente unterteilen. Der Sockelbereich ist als Basis massiv ausgebildet; darüber befindet sich eine Holzkonstruktion. Alle Räume werden ihrer Funktion entsprechend massiv aus Stein oder in Leichtbauweise aus Holz gefertigt. Die daraus entstehenden, sich in ihrer Materialität unterscheidenden Volumina, greifen ineinander. Zwischen den Materialien entsteht eine Fuge. Das Bauwerk entwickelt diese bestehende Fuge weiter und formuliert sie im Detail bewusster aus. Es entstehen Schwellenräume zwischen Stein und Holz - die Fuge wird erlebbar gemacht.

09.02.2024|

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Der Neubau „Forstamt Jena-Holzland“ in Stadtroda beherbergt eines von 24 Thüringer Forstämtern sowie die Forstinspektion Ost. Das naturnahe Anwesen ist geprägt von einer alten Baumschule und weitläufigen Streuobstwiesen mit Bienenstöcken. Das Grundstück bietet somit ideale Voraussetzungen für das Forstamt, das auch in zahlreichen waldpädagogischen Angeboten Wissen über das Ökosystem Wald und die Bedeutung von nachhaltiger Forstwirtschaft vermittelt. Das Gebäude ist als konstruktiver Holzbau über einem kleinen Untergeschoss aus Beton errichtet. Das Tragskelett und die hybriden Holz-Beton-Verbunddecken bestehen aus heimischer BauBuche. Die hinterlüftete Fassade ist ein Holzrahmenbau mit Lärchenholzschalung. Die großzügigen Glasflächen des Innenhofs schaffen externe und interne Kommunikation und erlauben den Blick auf die Holztragkonstruktion sowie zahlreiche weitere Details aus heimischen Hölzern im Inneren. Durch seine klare funktionale Struktur mit dem in der Mitte liegenden Gruppenbüro der Revierförster befördert der Entwurf den Austausch unter den Mitarbeitern und den nur temporär im Büro arbeitenden Förstern. Holzwerkstoffe, weiße Putzflächen und die für das Projekt angefertigten Tischsysteme mit farbigen textilen Akustikelementen sorgen für eine heitere Arbeitsatmosphäre und unterstreichen die Integration von Konstruktion, Gebäudehülle, Innenausbau und Möblierung.

09.02.2024|

P06

Direkt neben dem Goethehaus in Weimar wurde das erste innerstädtische Hotel Deutschlands in Vollholzbauweise errichtet. Zusammen mit dem Bauherrn und einem Team von Fachplanern wurde ein konsequent ökologisches, nachhaltiges und innovatives Gebäude geplant, das sich besonders durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe auszeichnet. Dabei war die harmonische Integration in eine enge Gasse der historischen Innenstadt Weimars eine gestalterische Herausforderung. Durch den Einsatz von 400 m³ Holz wurde ein nahezu CO₂ - neutrales Gebäude errichtet, das 11 Wohnungen in unterschiedlicher Größe sowie ein Restaurant und Café beherbergt. Alle Wände, ausgenommen dem Treppenhaus und Aufzugsschacht, bestehen aus 34 cm starken Vollholz-Tafeln mit kreuzweise vernagelten Nadelholz-Brettern (Massivholzmauer). Da durch die massiven Holztafeln eine zusätzliche Wärmedämmung nicht notwendig war, entstand ein einstoffiges Wandsystem mit geringerer Wärmebrückenproblematik. Für optimalen Schallschutz wurden Brettstapeldecken mit Akustik-Profil und Splittauflast eingesetzt. Auf allen Innenseiten der Außenwände befindet sich ein Lehmputz mit integrierter Flächenwandheizung, wodurch ein besonders angenehmes und gesundes Raumklima geschaffen wird. Dazu trägt ebenso der konsequente Einsatz von Vollholz im Innenausbau bei – die Fußböden bestehen aus geölten Lärchendielen, die Möbel sind aus Vollholz-Dreischichtplatten gefertigt. Zur Seifengasse zeigt sich das Familienhotel zu einem Teil mit einer Holzleistenfassade, zum anderen Teil mit einer inzwischen komplett begrünten Putzfassade mit Cortenstahl Fenstergewänden. Die intensiv begrünte Dachterrasse verbindet in luftiger Höhe Sitzmöglichkeiten, Kindersandspiel und Kräutergarten über Weimars Dächern.

09.02.2024|
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