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Transparenz und viel lichte Höhe: Neubau einer Produktionshalle in Probstzella mit Tragwerk aus Thüringer BauBuche. Der Neubau ersetzt einen älteren in der Nähe befindlichen Betriebsstandort im Thüringer Schiefergebirge. Es wurde ein Gebäude entwickelt, das sowohl beim Bau, als auch im Betrieb Ressourcen schont. Das Gebäude wurde als Passivhaus in Holzbauweise erstellt. Der Bau besteht aus einem flachen Kopfbau mit Büros, teilweise darüber befindlichen Neben- und Technikräumen und der direkt an die Büros angrenzenden Produktionshalle mit ca. 1.150 m² Fläche. Die Sockelzone ist durchgehend verglast und verbindet auf diese Weise unterschiedslos und demokratisch die Büros mit der unmittelbar daneben befindlichen Produktionshalle. Die Transparenz und die gleichwertige Ausführung der Fassaden in Büro und Halle soll die Idee der Teamarbeit stärken. Über dem Sockel liegt leicht verschoben ein flächig gestaltetes geschlossenes Volumen. Dessen Fassade aus Schieferplatten nimmt Bezug auf zum Materialeinsatz der traditionellen Bauweise im Schiefergebirge. Es enthält die Technik, Umkleiden, sowie den Luftraum der Halle und bildet ein Vordach über dem Ladehof. Das filigrane Tragwerk aus Fachwerkträgern und Stützen wie auch die Kranbahnträger für den Hallenkran wurden aus BauBuche gefertigt. Eine Besonderheit der Fachwerkträger sind die Knotenpunkte mit eingeschlitzten Blechen und selbstbohrenden Stabdübeln.

09.02.2024|

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Übernachtung unterm Sternenhimmel. Für Naturliebhaber, Outdoor-Active, Wanderer, Tierbeobachter, Sternengucker, Stresspatienten, Pilger, junge Familien … BUTZE! ist ein selbstinitiiertes Projekt mit dem Ziel, mittels minimaler Interventionen einen Beitrag zur nachhaltigen Aufwertung ländlicher Regionen zu leisten. An abgeschiedenen Orten finden Naturliebhaber individuell gestaltete BUTZEN!, die ihnen als Nachtlager, Schutz vor den Elementen oder als einzigartiger Rückzugsort dienen. Die beiden ersten Wandererherbergen konnten mitten im Biosphärenreservat Rhön errichtet werden. Die abstrakte Gebäudeform kontrastiert mit dem natürlichen Umfeld. Die Anleihen von Forst- und Jagdarchitektur lässt sie jedoch klar an diesem Ort beheimatet sein. Der kaleidoskopartige Baukörper formt einen sakral anmutenden Eingang mit zweiteiliger ›Pferdetür‹, welche durch Schmiedeeisenteile arretiert werden. Gegenüber prägt ein rahmenloses Panoramaglas das Innere mit dem Bild der Landschaft. Durch das vertikale Drehen des gleichen Grundkörpers entstanden zwei individuelle Gebäude. Auf reversiblen Schraubfundamenten ruht das mit Leinöl lasierte Holztraggerüst, welches den aus vorgefertigten Holzrahmenbau-Elementen zusammengefügten Baukörper trägt. Innen wie außen kleiden rohbelassene Fichte-Tanne-Dreischichtplatten die Oberflächen, welche über die Zeit die Spuren von Wind, Wetter und Nutzung offen zur Schau tragen.

09.02.2024|

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Auf Initiative des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie in enger Kooperation mit IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen soll ein besonderer Entwicklungsimpuls für den Tourismus im Freistaat ausgelöst werden. Ziel ist es am Beispiel der neuen Tourismusregion ›Thüringer Meer‹ entlang der Saale-Kaskade, neue Formen von Ferienhausarchitektur zu entwickeln, die die vorhandenen landschaftlichen Qualitäten mit moderner und experimentierfreudiger Architektur vereinen. Der Baustoff Holz, als erneuerbarer, regionaler Baustoff, steht dabei an erster Stelle. Unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow wurde Im Jahr 2018 ein offener, internationaler Ideenwettbewerb durchgeführt. 37 Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten entwickelten hervorragende Konzepte, Ideen und konkrete Pläne, die ein neues Bild für einen regionalen Tourismus aufzeigten. Gefragt waren Lösung im Maßstab XS, die auf kleiner Fläche und mit einfachen Mitteln und Standards eine authentische Urlaubsatmosphäre erzeugen. Eine renommierte Jury vergab drei Preise und mehrere Anerkennungen. Die wichtigsten Arbeiten und die Erfahrungen aus dem Prozess wurden in einem umfangreichen Katalog der Stiftung Baukultur Thüringen festgehalten, so dass Folgeprozesse unmittelbar auf diesen Erfahrungen aufbauen können. Die Ergebnisse des Wettbewerbs führten zu verschiedenen Folgeprozessen in Thüringen, u.a. befindet sich der alte Werftstandort in Saalburg als IBA Kandidat in der weiteren Entwicklung.

09.02.2024|
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