Gleichstellung von Holz als Baustoff im mehrgeschossigen Holzbau schafft Wohnraum und schützt Klima

Erfurt, 21. August 2019. 2 Mio. Festmeter Schadholz verzeichnete Thüringen im Zeitraum Januar bis Juli. Die im kürzlich verabschiedeten „Aktionsplan Wald 2030 ff.“ verankerten Pläne zu Waldumbau, Aufforstung und Forschung sollen den Wald erhalten und dessen Beitrag zu Beschäftigung und Klimaschutz sichern. Die Änderung der Landesbauordnung zugunsten des mehrgeschossigen Holzbaus ist darin ein fester Bestandteil. Der Landesbeirat Wald und Holz Thüringen e. V. begrüßt das umfassende Maßnahmenpaket und die damit verbundene Anerkennung der Klimaschutzwirkungen der Holznutzung ausdrücklich.

500 Mio. Euro stellt Thüringens Landesregierung über einen Zeitraum von zehn Jahren für die Finanzierung des „Grünes Herz Thüringen. Aktionsplan Wald 2030 ff.“ zur Verfügung. Die Gelder dienen Waldumbau, Brandschutz, Schadenserfassung, Forschung und Logistikoptimierung. Darüber hinaus sieht der Aktionsplan eine Änderung der Landesbauordnung zugunsten des mehrgeschossigen Holzbaus vor, welche im Rahmen eines Gesprächs des Ministerpräsidenten Bodo Ramelow im Juni mit dem Vorstand des Landesbeirats Wald und Holz Thüringen e. V. diskutiert wurde. Beiratsvorsitzender Dr. Stephan Lang begrüßt diese Entscheidung: „Die Thüringer Forst- und Holzindustrie ist mit einem Jahresumsatz von 2,4 Mrd. Euro und über 40.000 Beschäftigten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Freistaat. Es ist daher dringend notwendig, der Branche umfassende Unterstützung zukommen zu lassen, um den Wald in Zeiten des Klimawandels zu stabilisieren und gleichzeitig die Holzverwendung zu fördern.“ „2 Mio. Festmeter Schadholz sind bereits zu verzeichnen. Die geplante Aufforstung ist daher dringend angezeigt“, verdeutlicht Jan Hassan, stellvertretender Vorsitzender des Landesbeirats. „Thüringens Wälder sind jedoch auch Teil der Lösung. Waldwirtschaft und Holzverwendung gehen Hand in Hand als wichtige Klimaschutzmaßnahmen. Die Förderung des Holzbaus ist daher ein wichtiger Schritt. Jeder Kubikmeter verbauten Holzes speichert eine Tonne CO2. Gleichzeitig werden energieintensive Baustoffe substituiert und damit weitere klimaschädliche Emissionen eingespart.“

Gleichstellung von Holz mit anderen Baustoffen bei Mehrgeschossern

Thüringens Regierung sieht im Holzbau einen unterstützenswerten Zukunftsmarkt, der schnell neuen Wohnraum schafft und das Klima schützt. Im Aktionsplan wird daher die konkrete Änderung des § 26 der Thüringer Bauordnung für die kommende Wahlperiode angestrebt. Der mehrgeschossige Holzbau soll gefördert werden, indem hochfeuerhemmende beziehungsweise feuerbeständige, tragende oder aussteifende sowie raumabschließende Bauteile in Holzbauweise zugelassen werden, sofern die erforderliche Feuerwiderstandsfähigkeit gewährleistet ist. „Die Wegbereitung zur Änderung der Landesbauordnung und die damit verbundene Gleichstellung von Holz und anderen Baustoffen ist ein Meilenstein für den Klimaschutz und die nachhaltige und rasche Wohnraumschaffung in Thüringen“, erklärt Landesbeirats-Vorstandsmitglied Prof. Erik Findeisen. Darüber hinaus soll der öffentlich finanzierte Bau von Schulen, Sport- und Kindertagesstätten in Sachen Holzbau mit gutem Beispiel vorangehen. „Thüringen befindet sich mit dem ,Grünes Herz Thüringen. Aktionsplan Wald 2030 ff.‘ auf einem guten sehr guten Weg. Die derzeitige Holzbauquote im Neubau von 19,7% dürfte in den kommenden Jahren erheblich steigen, wenn alle Vorhaben entsprechend umgesetzt werden“, fasst Findeisen zusammen.

Pressekontakt
Landesbeirat Wald und Holz Thüringen e.V.
Jan Hassan
Stellvertretender Vorsitzender

Landesbeirat Wald und Holz Thüringen e.V. / Fachhochschule Erfurt
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E-Mail: info@wald-und-holz-thueringen.de
Internet: www.wald-und-holz-thueringen.de

Über den Landesbeirat Wald und Holz Thüringen

Im Landesbeirat Wald und Holz Thüringen e.V. sind die Waldbesitzer, die Forstwirtschaft und die holzverarbeitenden Betriebe Thüringens organisiert, wobei von Kleinstbetrieben bis zu den Großbetrieben die gesamte Bandbreite der Branche vertreten ist. Hinzu kommen Bildungseinrichtungen, wie die Fachhochschule Erfurt. Der Landesbeirat hat sich Anfang des Jahres durch die Wahl eines neuen Vorstandes neu aufgestellt.