Die Stiftung Dr. Georg Haar bietet durch den Neubau in einem 3-Seiten Hof in Niedergrunstedt bis zu 8 jungen Müttern und ihren Kindern temporäre Wohnmöglichkeiten mit individueller Betreuung.

Das städtebauliche Ziel war es, mit dem Ersatzneubau die Typologie und Größe der dörflichen Satteldachbebauung aufzunehmen und modern zu interpretieren. Die giebelständige Bebauung erlaubt, die räumliche Situation des ehemaligen 3 Seiten Hofes wieder herzustellen. Durch Versetzen der Baukörper im Grundriss und Schnitt ergeben sich Übergangsräume, die als Terrassen, Gärten und Hofflächen genutzt werden können.
Die äußere Gestalt des Holzhauses mit eingefärbter sägerauen Lärchenschalung setzt sich konsequent in der Konstruktion fort. Die tragenden Bauteile Wände, Decken und Dachelemente wurden in Holzmassivbauweise in Elementdicken zwischen 8,5 und 15 cm errichtet. Die Oberfläche wurde im Inneren sichtbar gelassen und weiß lasiert.
Der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzt sich bei den Fenstern und dem Bodenbelag aus Industrieparkett in Eiche fort. Die massiven Tür und Fensterausschnitte wurden im Sinne einer Kaskadennutzung als Einbaumöbel für Tisch und Bettelemente weiterverwendet.
Um die einfache Gebäudegeometrie nicht zu stören wurde das schwarze Ziegeldach mit den Fallrohren, Dachrinnen direkt hinter der Schalung integriert.
Durch die außen liegende Dämmung von 20cm, die hinterlüftete Holzfassade, und den gut bemessenen Anteil von Fensterflächen nach Süden und Westen, die Ankopplung an eine Solarthermieanlage und an ein Nahwärmenetz wird der Niedrigenergiestandard erreicht.