Die Idee einer anpassungsfähigen, auf aktuelle ökologische und sozioökonomische Veränderungen reagierenden Architektur war die Triebfeder dieses Entwurfs.
Meist tritt der Stadtpionier in Gruppen auf. In diesem Fall siedelt er im Rudel auf einer Brachfläche in der Stadt. Sogenannte Unorte sucht er gerne auf um sie als erster zu besiedeln. Parkplätze oder Industriebrachen, Konversionsflächen oder Orte in der Peripherie. Er ist grundsätzlich nicht ortsgebunden, denkbar in urbanen Kontexten von Wachstums- und Post-Wachstumsstädten.
Das Tragsystem basiert auf einer Zangenkonstruktion aus Lärchen-Brettschichtholz, die als ›Stadtregal‹ fungiert. In die Tragstruktur lassen sich vorgefertigte, wärmegedämmte, unterschiedlich kombinierbare Holz-Module ›einschieben‹. Die ›Fächer‹ lassen sich auch mit anderen Funktionen belegen, sodass eine Vielzahl an Nutzungen denkbar ist – in diesem Fall die im urbanen Raum so dringend benötigte Wohnnutzung bis hin zum Vertical Farming.
Die Gebäudehülle besteht seitlich und im Dachbereich aus transluzenten, recyclingfähigen Polycarbonat-Doppelstegplatten. Ein guter Puffer bei zu starker Sonneneinstrahlung. Auch formalästhetisch verkörpert der Stadtpionier eine gewisse invasive Dynamik und Leichtigkeit, sowie Permeabilität von Architektur gegenüber der Natur, als Ausdruck einer notwendig gewordenen Neuorientierung angesichts globaler Klimaveränderungen.