Das Projekt Fuge no. 1, Bauern- und Atelierhaus Seitenbrück befindet sich in dem 93-Einwohner-Dorf Seitenbrück inmitten des Thüringer Saale-Holzland-Kreises.
Auf einem knapp 1000 Quadratmeter großen Grundstück steht zu Beginn der Arbeit ein altes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert. Grundlage des Entwurfkonzeptes bilden die Auseinandersetzung mit bestehenden Thüringer Dorftypologien, mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten und einem nachhaltigen Umgang mit vorhandener Bausubstanz im ländlichen Raum. Den ortstypischen Baukörpern entsprechend lässt sich das Gebäude in massive und leichte Elemente unterteilen. Der Sockelbereich ist als Basis massiv ausgebildet; darüber befindet sich eine Holzkonstruktion. Alle Räume werden ihrer Funktion entsprechend massiv aus Stein oder in Leichtbauweise aus Holz gefertigt. Die daraus entstehenden, sich in ihrer Materialität unterscheidenden Volumina, greifen ineinander. Zwischen den Materialien entsteht eine Fuge. Das Bauwerk entwickelt diese bestehende Fuge weiter und formuliert sie im Detail bewusster aus. Es entstehen Schwellenräume zwischen Stein und Holz – die Fuge wird erlebbar gemacht.